Ein agiler Leitfaden für Scrum-Meetings

Vier agile Zeremonien entmystifiziert

Dan Radigan Von Dan Radigan
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Die Agile-Philosophie hat dazu beigetragen, Arbeitsweisen zu revolutionieren – und das nicht nur in der Softwareentwicklung. Bei der Umsetzung von Agile sind Meetings oder "Zeremonien" ein wichtiger Bestandteil. In Scrum – der beliebtesten Agile-Praktik – ermöglichen Scrum-Meetings Transparenz und die regelmäßige Kommunikation mit dem Team.

Was sind Scrum-Zeremonien?

Bei Scrum-Meetings treffen sich Scrum Master, Produktinhaber und das Entwicklungsteam, um Aufgaben zu planen, laufende Arbeiten zu besprechen, Feedback einzuholen und vieles mehr. Es muss nicht jedes agile Scrum-Team an allen Scrum-Meetings teilnehmen und ein Team muss für Scrum-Meetings auch nicht zwingend ein Scrum-Team sein. Hier sind einige agile Scrum-Meetings, von denen alle Teams profitieren können.

Hinweis: Einige dieser Zeremonien basieren auf der Scrum-Praktik, einem iterativen, auf festen Zeitvorgaben fußenden Ansatz zur Implementierung von Agile-Methoden. Die Konzepte hinter diesen Zeremonien können auf andere Formen von Agile wie Kanban oder Lean angewendet werden. "Sprint" ist ein Scrum-spezifischer Begriff für ein Ereignis mit einer festen Länge von üblicherweise höchstens einem Monat, das für Konsistenz sorgt. In anderen Agile-Varianten wird der allgemeinere Begriff "Iteration" für einen fest vorgegebenen Entwicklungszeitraum verwendet. Die Dauer einer Zeremonie hängt von der Länge des Sprints bzw. der Iteration ab.

Sprint-Planung

In Scrum findet das Meeting zur Sprint-Planung zu Beginn des Sprints statt. Hier legen Teams fest, welches Arbeitspensum sie im Sprint erledigen können und wie sie dabei vorgehen werden. Am Ende des Meetings muss für alle Scrum-Mitglieder klar sein, was im Sprint erreicht werden kann und wie das Inkrement realisierbar ist.

Teilnehmer: Entwicklerteam, Scrum Master, Produktinhaber

Wann: Zu Beginn eines Sprints

Dauer: In der Regel bis zu eine Stunde je Woche der Iteration. Ein zweiwöchiger Sprint wird beispielsweise mit einem zweistündigen Planungsmeeting begonnen.

Agiles Framework: Scrum (Kanban-Teams planen natürlich ebenfalls, führen aber keine feste Iterationsplanung mit formaler Sprintplanung aus.)

Zweck: In der Sprint-Planung wird das gesamte Team für den Sprint auf Erfolg gepolt. Für das Scrum-Meeting bereitet der Produktinhaber ein priorisiertes Produkt-Backlog vor. Mit dem Entwicklungsteam wird jeder Punkt besprochen und die Gruppe gibt eine gemeinsame Einschätzung des zu erwartenden Aufwands ab. Das Entwicklungsteam erstellt anschließend eine Sprint-Prognose, in der skizziert wird, welches Arbeitspensum aus dem Produkt-Backlog das Team erledigen kann. Dieser Aufgabenbereich wird nun zum Sprint-Backlog.

Profitipp:

Nutze das Sprint-Planungsmeeting, um die genauen Details der anstehenden Arbeit festzulegen. Ermutige Teammitglieder, Aufgaben für alle Storys, Bugs und Tasks zu skizzieren, die in diesem Sprint anfallen. Fördere Diskussionen und eine Übereinstimmung in Bezug auf den Aktionsplan. Eine effektive Planung steigert die Erfolgschancen des Teams beim Einhalten der Verpflichtungen des Sprints deutlich.

Tägliches Stand-up-Meeting

Das Daily Stand-up-Meeting – auch "Daily Scrum" genannt – ist ein kurzes, tägliches Meeting, das maximal 15 Minuten dauert. Hier werden Fortschritte besprochen und Blocker identifiziert. Die Teilnehmer sollen das Meeting möglichst im Stehen durchführen, um es kurz zu halten.

Hier findest du eine Vorlage für das Daily Stand-up-Meeting, um deinem Team den Einstieg zu erleichtern.

Teilnehmer: Entwicklerteam, Scrum Master, Product Owner

Wann: Einmal täglich, normalerweise am Morgen

Dauer: Nicht mehr als 15 Minuten Für Stand-up-Meetings ist kein Konferenzraum erforderlich, da das Meeting nicht im Sitzen abgehalten wird. Das Stehen trägt dazu bei, das Meeting kurz zu halten!

Agiles Framework: Scrum und Kanban.

Zweck: Die Daily Stand-up-Meetings sind dafür vorgesehen, alle Beteiligten schnell darüber zu informieren, was im gesamten Team abläuft. Es handelt sich nicht um ein ausführliches Statusmeeting. Der Ton sollte locker und ungezwungen, aber dennoch informativ sein. Jedes Teammitglied sollte die folgenden Fragen beantworten:

  • Was habe ich gestern erledigt?
  • Woran werde ich heute arbeiten?
  • Bin ich durch irgendetwas blockiert?

Es besteht die stillschweigende Übereinkunft, dass du vor deinen Kollegen berichtest, welche Aufgaben du gestern erledigt hast. Es möchte schließlich niemand ständig an derselben Sache arbeiten und dabei keinen Fortschritt erzielen.

Profitipp:

Einige Teams nutzen Timer, um alle auf Kurs zu halten. Andere werfen einen Ball im Team hin und her, um sicherzustellen, dass alle aufmerksam sind. Viele verteilte Teams nutzen Videokonferenzen oder Gruppenchats, um die Distanz zu überbrücken. Dein Team ist einzigartig. Dein Stand-up-Meeting sollte es daher ebenfalls sein!

Sprint-Review

Beim Sprint-Review, auch Iterations-Review genannt, trifft sich das Scrum-Team und bespricht, was während des Sprints erreicht wurde. Ein Entwicklungsteam informiert Stakeholder und Teamkollegen darüber, welche Backlog-Elemente "Erledigt" sind. Anschließend können sie Feedback geben.

Teilnehmer: Entwicklerteam, Scrum Master, Produktinhaber

Wann: Am Ende eines Sprints.

Dauer: Üblicherweise 45 Minuten je Woche der Iteration. Auf einen zweiwöchigen Sprint folgt beispielsweise eine 90-minütige Retrospektive.

Agiles Framework: Scrum und Kanban. Scrum-Teams führen Sprint-Retrospektiven nach einem festen Rhythmus aus. Auch Kanban-Teams können von gelegentlichen Retrospektiven profitieren.

Zweck: Ein Sprint-Review ist die Gelegenheit, die Arbeit des Teams zu präsentieren. Das kann in einem lockeren Format wie dem "Demo-Freitag" oder in einer formaleren Scrum-Meeting-Struktur erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt feiert das Team seine Erfolge, präsentiert die in der Iteration abgeschlossenen Arbeiten in einer Demovorführung und erhält sofortiges Feedback von Projekt-Stakeholdern. Denke daran, dass Aufgaben komplett demonstrierbar sein und die Qualitätsvorgaben des Teams erfüllen müssen, um als erledigt zu gelten und im Review präsentiert werden zu können.

Profitipp:

Bei Atlassian verfolgen wir einen ungezwungenen Ansatz für Sprint-Reviews und vermitteln eher das Gefühl einer Siegesfeier. Wir versammeln uns um den Schreibtisch eines Teammitglieds und sehen uns die Demo des neuen Features an. Dabei wird im Büro durchaus geklatscht!

Sprint-Retrospektive

Eine Sprint-Retrospektive ist ein Meeting, in dem besprochen wird, in welchen Bereichen während des Sprints Erfolge erzielt wurden und was noch verbessert werden kann. Agile Teams können sich speziell auf die Teamdynamik, Prozesse und Tools beziehen und anschließend Pläne erstellen, um die Arbeitsweise des Teams zu optimieren.

Hier findest du ein Team-Playbook zur Durchführung von Retrospektiven.

Teilnehmer: Entwicklerteam, Scrum Master, Produktinhaber

Wann: Am Ende eines Sprints.

Dauer: Üblicherweise 45 Minuten je Woche der Iteration. Auf einen zweiwöchigen Sprint folgt beispielsweise eine 90-minütige Retrospektive.

Agiles Framework: Scrum und Kanban. Scrum-Teams führen Sprint-Retrospektiven nach einem festen Rhythmus aus. Auch Kanban-Teams können von gelegentlichen Retrospektiven profitieren.

Zweck: Bei agilen Methoden geht es darum, schnell Feedback zu erhalten, um das Produkt und die Entwicklungskultur zu verbessern. Mithilfe von Retrospektiven kann das Team verstehen, was gut funktioniert hat – und was nicht.

Retrospektiven sind nicht die Zeit für Beschwerden, die keine Aktion nach sich ziehen. Nutze Retrospektiven, um herauszufinden, was funktioniert, damit das Team sich weiterhin auf diese Bereiche konzentrieren kann. Finde außerdem heraus, was nicht funktioniert, und nutze die Zeit, um kreative Lösungen zu finden und einen Aktionsplan zu entwickeln. Eine kontinuierliche Verbesserung unterstützt und fördert die Entwicklung in Agile-Teams, und Retrospektiven leisten einen wichtigen Beitrag dazu.

Profitipp:

Auch wenn im Team alles gut läuft, sollten Retrospektiven fortgesetzt werden. Retrospektiven sind eine fortlaufende Orientierungshilfe für das Team, damit auch weiterhin alles gut läuft.

Fazit

Manche glauben, dass ein Team durch agile Zeremonien auf magische Weise agil wird. Das ist falsch. Die Agilität eines Teams basiert auf robusten Entwicklungsverfahren, einem taktischen und strategischen Ansatz in Bezug auf Änderungen und der effektiven Zusammenarbeit des Teams. Agile Zeremonien vereinfachen die Kommunikation im gesamten Team.

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