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Informationen zu Scrum und Tipps für den Einstieg

Scrum-Leitfaden – Informationen, Funktionsweise und Tipps für den Einstieg

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Was ist Scrum?

Scrum ist ein Framework für agiles Projektmanagement, das Teams dabei unterstützt, ihre Arbeit mithilfe einiger Werte, Prinzipien und Praktiken zu strukturieren und zu verwalten. Der Begriff "Scrum" steht im Rugby für "Gedränge" – und genau wie ein Rugbyteam, das für das große Spiel trainiert, sind Teams mit Scrum in der Lage, durch Erfahrungen zu lernen, sich bei der Problembehebung selbst zu organisieren sowie ihre Erfolge und Niederlagen zu reflektieren, um sich kontinuierlich zu verbessern.

Scrum wird meist von Softwareentwicklern genutzt, doch das Prinzip und die gewonnenen Erkenntnisse treffen auf alle Arten von Teamwork zu. Darin liegt einer der Gründe, weshalb Scrum so beliebt ist. Scrum wird oft als ein agiles Projektmanagement-Framework beschrieben und umfasst Meetings, Tools und Rollen, die gemeinsam das Strukturieren und Managen der Teamarbeit unterstützen.

In diesem Artikel erklären wir euch mithilfe des Scrum-Leitfadens und David West, CEO von Scrum.org., wie ein klassisches Scrum-Framework aufgebaut ist. Außerdem stellen wir Beispiele vor, in denen unsere Kunden von diesem Standard abweichen, um die Lösung ganz ihren eigenen Anforderungen anzupassen. Dazu wird uns Megan Cook von Atlassian, Group Product Manager für Jira Software und früher Agile Coach, in unserer Agile Coach-Videoreihe ihre Tipps und Tricks verraten:

Artikel zu Scrum

[FORTSETZUNG]

Agile vs. Scrum

Viele denken, Scrum und Agile seien dasselbe, da sich bei Scrum alles um kontinuierliche Verbesserungen dreht – eines der Kernprinzipien von Agile. Jedoch handelt es sich bei Scrum um ein Framework zur Bewältigung von Aufgaben, während Agile eine Philosophie beschreibt. Bei der Philosophie von Agile ist der Fokus auf eine kontinuierliche und schrittweise Verbesserung durch kleine und regelmäßige Releases gelegt. Man kann als Einzelner nicht wirklich "agil werden". Die Hingabe des gesamten Teams ist nötig, um einen neuen Denkansatz zur Wertschöpfung für den Kunden zu finden. Doch ein Framework wie Scrum kann euch helfen, diese neue Denkweise zu verfolgen und die tägliche Kommunikation sowie die täglichen Aufgaben auf Agile-Grundsätze auszurichten.

Worin der Unterschied zwischen Agile und der Definition von Scrum liegt, kannst du im Scrum-Leitfaden und im Agile Manifest nachlesen. Im Agile Manifest werden vier Werte erläutert:

  • Individuen und Interaktionen haben Vorrang vor Prozessen und Tools.
  • Funktionierende Software hat Vorrang vor umfassender Dokumentation
  • Die Zusammenarbeit mit den Kunden hat Vorrang vor Vertragsverhandlungen
  • Reagieren auf Veränderungen hat Vorrang vor dem Befolgen eines Plans.

Die Definition von Scrum beruht auf Empirismus und der Lean-Denkweise. Empirismus steht dafür, dass Wissen mit Erfahrung einhergeht und Entscheidungen auf Grundlage von Beobachtungen getroffen werden. Durch die Lean-Denkweise konzentriert man sich verstärkt auf das Wesentliche, während unwichtiges wegfällt. Scrum ist ein heuristisches Framework, denn es basiert auf kontinuierlichem Lernen und einer stetigen Anpassung an sich ändernde Faktoren. Es berücksichtigt, dass Teams zu Beginn eines Projekts noch nicht alles wissen können und sich erst durch Erfahrung weiterentwickeln. Scrum ist so aufgebaut, dass sich Teams neuen Bedingungen und Benutzeranforderungen ganz von selbst anpassen können. Durch den flexiblen Prozess, der das Festlegen neuer Prioritäten erlaubt, sowie kurze Release-Zyklen können Teams fortlaufend dazulernen und sich verbessern.

Ein Diagramm des Scrum-Frameworks

Scrum gibt zwar eine Struktur vor, ist jedoch kein völlig starres System. So kann die konkrete Umsetzung des Frameworks an die individuellen Anforderungen eines Unternehmens angepasst werden. Es gibt viele Theorien darüber, welche konkreten Arbeitsweisen Scrum-Teams zum Erfolg führen. Atlassian unterstützt agile Teams nun seit mehr als zehn Jahren bei der Bewältigung ihrer Aufgaben und wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine klare Kommunikation, Transparenz sowie eine Hingabe für kontinuierliche Verbesserung stets im Mittelpunkt stehen sollten, gleich welches Framework ihr nutzt. Alles andere bleibt euch überlassen.

Das Scrum-Framework

Das Scrum-Framework umreißt eine Reihe von Werten, Prinzipien und Praktiken, die Scrum-Teams befolgen, um ein Produkt oder einen Service zu liefern. Es beschreibt die Mitglieder eines Scrum-Teams und ihre Verantwortlichkeiten, "Artefakte", die das Produkt und die Arbeit zur Erstellung des Produkts definieren, sowie Scrum-Zeremonien, die das Scrum-Team durch die Arbeit führen.

Mitglieder eines Scrum-Teams

Ein Scrum-Team ist klein und flexibel und dafür zuständig, committete Produktinkremente bereitzustellen. Ein Scrum-Team ist in der Regel klein und besteht aus etwa zehn Personen. Dennoch reicht die Größe aus, um innerhalb eines Sprints eine beträchtliche Menge an Arbeit zu erledigen. In einem Scrum-Team sind drei Rollen erforderlich: Produktinhaber, Scrum Master und Entwicklerteam. Da Scrum-Teams funktionsübergreifend sind, umfasst das Entwicklerteam neben den Entwicklern auch Tester, Designer, UX-Spezialisten und Betriebstechniker.

Der Scrum-Product Owner

Product Owner sind verantwortlich für ihr Produkt. Sie konzentrieren sich darauf, Geschäfts-, Kunden- und Marktanforderungen zu analysieren und dann die für das Entwicklerteam anstehenden Arbeiten entsprechend zu priorisieren. Aufgaben effektiv arbeitender Product Owner:

  • Entwickeln und Managen des Produkt-Backlogs
  • Enge Zusammenarbeit mit dem Unternehmen und dem Team, um sicherzustellen, dass alle die Aufgabenelemente im Produkt-Backlog verstehen
  • Klare Anweisungen an das Team, welche Features als Nächstes ausgeliefert werden sollen
  • Entscheidung, wann das Produkt ausgeliefert werden soll, mit Tendenz zu einer häufigeren Auslieferung

Der Produktinhaber ist nicht immer der Produktmanager. Produktinhaber stellen sicher, dass das Entwicklungsteam dem Unternehmen den größtmöglichen Nutzen bringt. Außerdem ist es wichtig, dass der Produktinhaber eine Einzelperson ist. Kein Entwicklerteam braucht gemischte Anweisungen von mehreren Produktinhabern.

Der Scrum Master

Scrum Master sind die Scrum-Champions in ihren Teams. Sie coachen Teams, Product Owner und das Unternehmen im Hinblick auf den Scrum-Prozess und suchen nach Möglichkeiten, ihre Praxis zu verfeinern.

Ein effektiv arbeitender Scrum Master hat ein tief gehendes Verständnis für die vom Team ausgeführten Aufgaben und kann dem Team helfen, seine Transparenz und seinen Auslieferungsprozess zu optimieren. Als Hauptvermittler plant er die erforderlichen Ressourcen (sowohl Personal als auch Logistik) für die Sprint-Planung, die Stand-up-Meetings, den Sprint-Review und die Sprint-Retrospektive ein.

Das Scrum-Entwicklerteam

Scrum-Teams sind echt produktiv. Sie sind verantwortlich für nachhaltige Entwicklungsverfahren. Effektive Scrum-Teams arbeiten eng an einem gemeinsamen Standort zusammen und haben für gewöhnlich fünf bis sieben Mitglieder. Die Größe des Teams könnt ihr zum Beispiel mit der bekannten "Zwei-Pizza-Regel" von Jeff Bezos, dem CEO von Amazon, ausloten: Ein Team sollte sich zwei Pizzas teilen können.

Die Teammitglieder verfügen über unterschiedliche Kompetenzen und schulen sich gegenseitig, um durch Personen verursachte Engpässe bei der Auslieferung der Aufgaben zu verhindern. Erfolgreiche Scrum-Teams sind in der Lage, sich selbst zu organisieren, und gehen ihre Projekte mit einer klaren "Wir"-Haltung an. Alle Mitglieder des Teams unterstützen sich gegenseitig, um einen erfolgreichen Sprint-Abschluss sicherzustellen.

Das Scrum-Team steuert die Planung für jeden Sprint. Die Mitglieder analysieren, wie viel Arbeit sie ihrer Meinung nach im Verlauf der Iteration abschließen können, basierend auf ihrer bisherigen Velocity. Eine feste Länge der Iteration gibt dem Entwicklerteam wichtiges Feedback zum Schätzungs- und Auslieferungsprozess, was wiederum ihre Prognosen über die Zeit zunehmend präzisiert.

Scrum-Artefakte

Scrum-Artefakte sind wichtige Informationen, die das Scrum-Team bei der Definition des Produkts unterstützen. Sie liefern auch einen Überblick darüber, welche Aufgaben zur Erstellung des Produkts erledigt werden müssen. In Scrum gibt es drei Artefakte: das Produkt-Backlog, das Sprint-Backlog und das Inkrement mit deiner Definition von "erledigt“. Das sind die drei Konstanten, auf die sich ein Scrum-Team im Laufe der Zeit und während Sprints beziehen sollte.

  • Das Produkt-Backlog ist die Hauptliste mit den zu erledigenden Aufgaben. Sie wird vom Product Owner oder Produktmanager verwaltet. Diese dynamische Liste von Features, Anforderungen, Verbesserungen und Fehlerbehebungen fließt in das Sprint-Backlog ein. Das ist im Grunde genommen die "To-do-Liste" des Teams. Auf das Produkt-Backlog wird fortlaufend zurückgegriffen und es wird ständig neu priorisiert. Die Verwaltung übernimmt der Product Owner, denn wenn wir Erkenntnisse gewinnen oder sich der Markt verändert, sind manche Aufgabenelemente womöglich nicht mehr relevant oder Probleme lassen sich auf andere Weise lösen.
  • Unter dem Sprint-Backlog versteht man eine Liste an Elementen, User Storys oder Fehlerbehebungen, die ein Entwicklerteam zur Implementierung im aktuellen Sprint-Zyklus auswählt. Vor jedem Sprint entscheidet das Team im Sprint-Planungsmeeting (auf das wir später eingehen), an welchen Elementen aus dem Produkt-Backlog es in einem Sprint arbeiten will. Ein Sprint-Backlog kann flexibel sein und sich während eines Sprints weiterentwickeln. Das grundlegende Sprint-Ziel jedoch – d. h. was das Team mit dem aktuellen Sprint erreichen will – muss erfüllt werden.
  • Inkrement (oder Sprint-Ziel) ist das nutzbare Endprodukt, das aus einem Sprint hervorgeht. Wir bei Atlassian präsentieren das "Inkrement" normalerweise bei einer Demo am Sprint-Ende, in der das Team zeigt, was es in dem Sprint zustande gebracht hat. Vielleicht habt ihr das Wort "Inkrement" noch nie gehört. Damit gemeint sind oft die Aufgaben, die ein Team erledigen will, ein Meilenstein, ein Sprint-Ziel oder gar eine Vollversion oder ein ausgeliefertes Epic. Das hängt ganz davon ab, was ein Team erreichen möchte und welche Sprint-Ziele es festgesetzt hat. Beispielsweise beschließen manche Teams, ihren Kunden am Ende jedes Sprints einen Release bereitzustellen. Ihr angestrebtes Ziel lautet also "ausliefern". Für andere Teams ist dieses Ziel womöglich unrealistisch. Nehmen wir an, ihr arbeitet an einem serverbasierten Produkt, das ihr nur einmal im Quartal an den Kunden ausliefern könnt. Trotzdem könnt ihr zweiwöchige Sprints festlegen und es euch zum Ziel setzen, bereits einen Teil der Version, die ihr am Schluss als Ganzes ausliefern wollt, abzuschließen. Doch je länger ein Software-Release dauert, umso höher ist das Risiko, dass die Software misslingt.

Wie ihr seht gibt es viele Varianten, selbst bei den Artefakten, die euer Team für sich bestimmen kann. Daher ist es wichtig, offen zu bleiben für die Entwicklung neuer Wege, auch die zur Handhabung eurer Artefakte. Vielleicht habt ihr euch ein Ziel gesetzt, das für euer Team stressige Korrekturarbeiten mit sich bringt. Dann müsst ihr einen Schritt zurückgehen und euer Ziel neu definieren.

Profitipp

Ihr solltet mit eurem Framework so flexibel umgehen wie auch mit dem Produkt. Nehmt euch die nötige Zeit für Überprüfungen und falls nötig auch für Anpassungen. Erzwingt nichts, nur um Konsistenz zu wahren.

Scrum-Zeremonien oder -Ereignisse

Das Scrum-Framework umfasst Scrum-Praktiken, Zeremonien und Meetings, die Scrum-Teams regelmäßig durchführen. Wir beobachten große Unterschiede zwischen den agilen Zeremonien verschiedener Teams. Zum Beispiel finden manche Teams diese Zeremonien mühsam und monoton, während andere Teams Zeremonien als notwendige Überprüfung nutzen. Wir empfehlen euch, zunächst zwei Sprints lang alle Zeremonien durchzugehen und erst danach zu entscheiden, was ihr übernehmt. Ihr könnt dann eine kurze Retrospektive durchführen, um herauszufinden, was ihr anpassen müsst.

Wir stellen euch die wichtigsten Zeremonien vor, die Scrum-Teams nutzen können:

  1. Organisation des Backlogs: Für dieses Ereignis, das auch Backlog-Grooming genannt wird, ist der Product Owner verantwortlich. Der Product Owner ist vor allem dafür zuständig, dass das Produkt sich der Produktvision entsprechend entwickelt, und markt- und kundenbezogene Veränderungen zu verfolgen. Dazu führt er eine Liste, in der Feedback von Benutzern und dem Entwicklerteam eingetragen werden. So können Prioritäten festgelegt und die Übersicht bewahrt werden, damit eine Bearbeitung der Punkte zu gegebener Zeit möglich ist. Mehr über die sinnvolle Pflege eines Backlogs erfahrt ihr hier.

  2. Sprintplanung: Bei diesem Meeting plant das gesamte Entwicklungsteam, welche Aufgaben während des aktuellen Sprints zu erledigen sind (Umfang). Dieses Meeting wird vom Scrum Master geleitet. Das Team entscheidet über das Sprintziel. Spezifische User Storys werden dann aus dem Produkt-Backlog zum Sprint hinzugefügt. Diese Storys sind immer in Einklang mit dem Ziel und müssen laut Einschätzung des Scrum-Teams realistisch sein (d. h., dass sie während des Sprints umgesetzt werden können).

    Am Ende des Meetings muss für alle Scrum-Mitglieder klar sein, was im Sprint erreicht werden kann und wie das Inkrement realisierbar ist.

  3. Sprint: Ein Sprint ist der tatsächliche Zeitraum, in dem das Scrum-Team am Abschluss des Inkrements arbeitet. Typischerweise dauert ein Sprint zwei Wochen. Manche Teams finden einwöchige Sprints besser zu bewältigen und wieder andere legen einen Monat fest, um ein wichtiges Inkrement auszuliefern. Dave West von Scrum.org empfiehlt, Sprints umso schneller abzuschließen, je komplexer die Aufgaben und je mehr Unbekannte vorhanden sind. Doch das liegt ganz bei eurem Team. Wenn etwas nicht funktioniert, solltet ihr euch nicht davor scheuen, Änderungen vorzunehmen. In dieser Zeit kann der Umfang der Aufgaben wenn nötig gemeinsam von Product Owner und Entwicklerteam neu bestimmt werden. Das ist der Knackpunkt des erfahrungsbasierten Ansatzes von Scrum.

    Alle Ereignisse – von der Planung bis hin zur Retrospektive – finden während des Sprints statt. Wenn ein zeitlicher Rhythmus für einen Sprint festgelegt wurde, muss dieser über die gesamte Entwicklung hinweg beibehalten werden. So können Teams aus ihren Erfahrungen lernen und diese Erkenntnisse auf geplante Sprints anwenden.

  4. Tägliche Scrums oder Stand-up-Meetings: Darunter versteht man ein tägliches, sehr kurzes Meeting, das praktischerweise immer zur selben Zeit (meist morgens) und am selben Ort stattfindet. Viele Teams wollen das Meeting auf 15 Minuten beschränken. Das soll jedoch nur zur Orientierung dienen. Man spricht auch von einem "täglichen Stand-up-Meeting", was verdeutlicht, dass die Besprechung wirklich nur sehr kurz sein sollte. Im täglichen Scrum soll jeder im Team auf denselben Stand gebracht werden, sich auf das Sprint-Ziel ausrichten und einen Plan für die nächsten 24 Stunden entwickeln.

    Das Stand-up-Meeting bietet Gelegenheit, Bedenken zu äußern, die beim Erreichen des Sprint-Ziels und bezüglich Hindernissen bestehen.

    Eine gängige Methode für Stand-up-Meetings sieht vor, dass jedes Teammitglied drei Fragen zum Erreichen des Sprint-Ziels beantwortet:

    • Was habe ich gestern gemacht?
    • Was will ich heute tun?
    • Gibt es irgendwelche Hindernisse?

    Wir haben jedoch beobachtet, dass viele schnell dazu neigen, einfach ihre Kalendereinträge für den gestrigen und den kommenden Tag vorzulesen. Der Grundgedanke hinter Stand-up-Meetings ist jedoch, dass sich ablenkende Gespräche auf ein tägliches Meeting beschränken, damit das Team sich auf die Aufgaben des restlichen Tages konzentrieren kann. Wenn das Meeting also zum reinen Kalendervorlesen wird, scheut euch nicht, für Schwung zu sorgen und kreativ zu werden.

  5. Sprint-Review: Am Ende des Sprints kommt das Team in einer informellen Sitzung zusammen, um sich eine Demo des Inkrements anzusehen oder das Inkrement unter die Lupe zu nehmen. Das Entwicklerteam präsentiert die Backlog-Elemente, die jetzt "Erledigt" und für Feedback von Stakeholdern und Teamkollegen freigegeben sind. Der Produktinhaber kann entscheiden, ob das Inkrement freigegeben wird, was in den meisten Fällen geschieht.

    In diesem Review-Meeting überarbeitet der Produktinhaber auch das Produkt-Backlog auf der Grundlage des aktuellen Sprints. Das Ergebnis kann dann in die nächste Sprintplanungssitzung einfließen. Im Falle eines einmonatigen Sprints solltest du deinen Sprint-Review auf maximal vier Stunden beschränken.

  6. Sprint-Retrospektive: Bei einer Retrospektive dokumentiert und diskutiert das Team darüber, was in einem Sprint, einem Projekt, bei bestimmten Personen oder Beziehungen, bei Tools oder auch bestimmten Zeremonien funktioniert hat und was nicht. Das soll dem Team die Möglichkeit geben, sich nicht auf Misserfolge, sondern auf Erfolge zu konzentrieren und herauszustellen, was beim nächsten Mal besser laufen muss.

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Scrum-Werte

Im Jahr 2016 wurden fünf Scrum-Werte zum Scrum-Leitfaden hinzugefügt. Mithilfe dieser Werte werden die Arbeit, die Aktionen und das Verhalten von Scrum-Teams in eine bestimmte Richtung gelenkt. Sie sind entscheidend für den Erfolg von Scrum-Teams.

Verpflichtung

Da Scrum-Teams klein und agil sind, ist jedes Teammitglied wichtig für den Erfolg des Teams. Darum sollten sich die Teammitglieder Aufgaben widmen, die sie bewältigen können, anstatt sich zu viel zuzumuten. Das Team sollte sich regelmäßig über den Arbeitsfortschritt austauschen, oftmals in Form von Stand-up-Meetings.

Mut

Für ein Scrum-Team bedeutet Mut, den Status Quo und alles, das dem Erfolg des Teams im Weg steht, zu hinterfragen. Die Mitglieder des Scrum-Teams sollten den Mut besitzen und sich sicher genug fühlen, neue Wege einzuschlagen. Ein Scrum-Team sollte sich trauen und wohl dabei fühlen, offen über Hindernisse, den Projektfortschritt, Verzögerungen und dergleichen zu sprechen.

Schwerpunkt

Das Zentrum des Workflows für Scrum-Teams ist der Sprint – ein festgelegter Zeitraum, in dem das Team besonders fokussiert ist und ein bestimmtes Arbeitskontingent erledigt. Der Sprint schafft eine Struktur und ermöglicht gleichzeitig die Fokussierung darauf, die anstehenden Aufgaben zu erledigen.

Offenheit

Das tägliche Stand-up-Meeting fördert Offenheit, damit Teams sich ehrlich über laufende Arbeiten und Hindernisse austauschen können. Bei Atlassian lassen wir unsere Scrum-Teams oft folgende Fragen beantworten:

  • Woran habe ich gestern gearbeitet?
  • Woran arbeite ich heute?
  • Welche Issues behindern mich?

Das hilft dabei, den Fortschritt hervorzuheben und Probleme zu ermitteln. Außerdem wird das Team gestärkt, wenn alle Mitglieder über ihre Fortschritte sprechen.

Respekt

Die Stärke eines agilen Teams hängt von seiner Zusammenarbeit ab sowie von der Wertschätzung der Beiträge aller Teammitglieder zum Sprint. Im Team werden die Leistungen der Mitglieder gefeiert. Es herrscht ein respektvoller Umgang miteinander und mit dem Produktinhaber, den Stakeholdern sowie dem Scrum Master.

Scrum, Kanban und Agile

Das Agile-Framework Scrum ist so bekannt, dass Scrum und Agile oft fälschlicherweise für ein und dieselbe Lösung gehalten werden. Doch es gibt auch andere Frameworks, wie etwa die sehr beliebte Alternative Kanban. Manche Unternehmen wählen auch ein hybrides Modell aus Scrum und Kanban, das "Scrumban" oder "Kanplan" genannt wird und Kanban mit einem Backlog bezeichnet.

Sowohl in Scrum als auch in Kanban lässt sich der Fortschritt der Arbeit z. B. mit dem Scrum Board oder dem Kanban Board visuell nachverfolgen. Beide Frameworks stellen die Effizienz heraus und teilen komplexe Aufgaben in kleinere, übersichtlichere Blöcke auf. Dabei unterscheiden sie sich jedoch in ihrem Ansatz.

Scrum legt einen Schwerpunkt auf kleinere Iterationen mit einer festen Dauer. Sobald die Zeit für einen Sprint abgelaufen ist, werden die Storys oder Einträge des Produkt-Backlogs bestimmt, die während dieses Sprint-Zyklus implementiert werden können. In Kanban werden jedoch die Anzahl der Aufgaben oder die laufenden Arbeiten (WIP-Grenze), die im aktuellen Zyklus zu implementieren sind, zuerst festgelegt. Die Zeit, die zur Implementierung dieser Features benötigt wurde, wird dann im Nachhinein berechnet.

Kanban ist weniger strukturiert als Scrum. Abgesehen von der WIP-Grenze kann das Framework frei ausgelegt werden. Scrum hingegen sieht mehrere kategorische Konzepte vor, die im Rahmen der Implementierung erzwungen werden, wie etwa Sprint-Reviews, Retrospektiven, tägliche Scrums etc. Außerdem ist ein funktionsübergreifendes Vorgehen vorgegeben, was bedeutet, dass Scrum-Teams beim Erreichen ihrer Ziele nicht von externen Kollegen abhängig sind. Der Aufbau eines funktionsübergreifenden Teams ist jedoch nicht ganz einfach. In diesem Punkt lässt sich Kanban einfacher anpassen. Jedoch ermöglicht Scrum eine grundlegende Änderung des Denkansatzes und der Arbeitsweise von Entwicklerteams.

Erste Schritte mit Scrum

Das Scrum-Framework selbst ist einfach. Regeln, Artefakte, Ereignisse und Rollen sind leicht verständlich. Sein Ansatz ist nur teilweise festgesetzt und hilft sogar, Unklarheiten im Entwicklungsprozess zu beseitigen. Dabei haben Unternehmen zugleich genügend Raum, um ihren eigenen Akzent zu setzen.

Scrum ist durch die Aufteilung komplexer Aufgaben in gut handhabbare User Storys ideal für schwierige Projekte geeignet. Die klare Abgrenzung von Rollen und geplanten Ereignissen sorgt für Transparenz und fördert ein kollektives Verantwortungsgefühl im gesamten Entwicklungszyklus. Dank zügiger Releases bleibt das Team motiviert und die Zufriedenheit der Kunden ist sichergestellt, da Benutzer bereits innerhalb kurzer Zeit Fortschritte erkennen können.

Jedoch muss das Entwicklerteam Zeit zur Einarbeitung einplanen, vor allem dann, wenn die Entwickler es gewohnt waren, mit einem typischen Wasserfallmodell zu arbeiten. Kleinere Iterationen, tägliche Scrum-Meetings, Sprint-Reviews und das Bestimmen eines Scrum Masters sind Konzepte, die neue Teams womöglich mit einem grundlegenden kulturellen Wandel konfrontieren.

Die langfristigen Vorteile wiegen jedoch den lernintensiven Einstieg auf. Die erfolgreiche Entwicklung komplexer Hardware- und Softwareprodukte in verschiedenen Branchen und Sektoren macht Scrum auch für dein Unternehmen zum attraktiven Framework.

Mehr zu Scrum-Projekten in Jira Software erfährst du in diesem Tutorial.

Claire Drumond
Claire Drumond

Claire Drumond ist Marketingstrategin, Sprecherin und Texterin für Atlassian. Sie hat zahlreiche Artikel verfasst, die auf Trello- und Atlassian-Blogs erschienen sind, und wirkt regelmäßig an Veröffentlichungen auf Medium mit, darunter HackerNoon, Art+Marketing sowie PoetsUnlimited. Auf Technologiekonferenzen weltweit spricht sie über agile Methoden, das Aufbrechen von Silos und den Aufbau von Empathie.

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